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So schützen Sie sich vor Betrügern an der Tür

Mit Tricks und Lügen versuchen Betrüger und Diebe, sich Zugang zu Wohnungen zu verschaffen. Die Wohnstätte gibt Tipps zum Schutz.

Auch in Corona-Zeiten hat jede Sache ihre zwei Seiten: Zwar meldet die NRW-Polizei fürs erste Halbjahr 2020 einen erfreulichen Rückgang um 23 Prozentpunkte bei der Kriminalität. Allein die Zahl der Wohnungseinbrüche sei um 30 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Andererseits gibt es vermehrt Fälle, bei denen sich Betrüger gerade bei älteren Mieterinnen und Mietern als Mitarbeiter der Polizei, des Ordnungsamtes oder des Gesundheitsamts ausgeben, Corona-Tests verkaufen oder Quarantäne-Anordnungen überbringen wollen. NRW-Innenminister Herbert Reul spricht vom „Enkeltrick im weißen Kittel“.

Tatsächlich wird in jüngster Zeit immer häufiger gemeldet, dass sich potenzielle Betrüger und Diebe mit falscher Identität vorstellen und so Zugang zu Wohnungen „erzwingen“ wollen. Die Gefahr an der Haustür ist also real. Hier ein paar Beispiele und was Sie tun bzw. wie Sie sich schützen können.

Der Trick mit den falschen „Offiziellen“. Täter geben sich an der Haus- oder Wohnungstür als Polizeibeamte (in Zivil), Mitarbeiter des Gesundheitsamtes (Stichwort: Corona-Test) oder Handwerker aus und verlangen so den Zugang zur Ihrer Wohnung.
Unser Rat: Verlangen Sie nach dem Dienstausweis und prüfen Sie diesen sorgfältig. Bei dem kleinsten Zweifel: kein Zutritt zur Wohnung! Vertrauen Sie nur Handwerkern, die sie persönlich kennen und die sich zuvor per Aushang, Brief oder Anruf angekündigt haben.

Der Trick mit dem Glas Wasser. Eine unbekannte Frau klopft an Ihre Tür und bittet um ein Glas Wasser, weil sie angeblich schwanger ist, Übelkeit empfindet oder „dringend ein wichtiges Medikament“ einnehmen muss.
Unser Rat: Sie kennen die Frau gar nicht? Dann verlassen Sie sich darauf, dass die Geschichte zu 99 Prozent gelogen ist. Kein Einlass!

Der Trick mit Blumen oder Geschenken. Ein Unbekannter will Blumen oder ein Geschenk für angeblich nicht angetroffene Nachbarn abgeben und sich so Zutritt zu Ihrer Wohnung verschaffen, um Sie zu bestehlen.
Unser Rat: Lassen Sie die unbekannte Person nicht hinein, sondern sagen ihr, sie solle es später beim Nachbarn erneut probieren.

Der Trick mit Papier und Bleistift. In diesem Beispiel wollen Täterinnen und Täter für angeblich nicht angetroffene Nachbarn eine Nachricht hinterlassen. Dazu fragen sie nach Stift und Papier und drängen auf eine Schreibunterlage in der Wohnung – oder aber Sie werden gebeten, die Nachricht selbst zu verfassen.
Unser Rat: Auch hier will nur jemand in Ihre Wohnung gelangen. Jeder Lieferservice kann seine Notiz selbst hinterlegen. Behaupten die Unbekannten, sie würden Ihre Nachbarn kennen, dann sollen sie sie halt dort anrufen oder später wiederkommen.

Unser Rat zusammengefasst

Lieber einmal zu viel misstrauisch zu sein, kann Sie schützen. Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung – egal unter welchem Vorwand. Lassen Sie sich Dienstausweise zeigen. Versuchen Sie, wenn Sie unsicher sind, telefonisch einen Nachbarn oder Bekannten hinzuzubitten. Sollten Sie doch Opfer einer Straftat, eines Raubes, eines Betruges etc. geworden sein, wählen Sie umgehend die 110, die Notfallnummer Ihrer Polizei.

Sicherheitshalber sollten Sie auch bei der Wohnstätte anrufen und uns Verdachtsfälle melden. Für entsprechende Hinweise sind wir dankbar. Sie erreichen uns unter Tel. 02151 6327 0.

Foto: WEISSER RING/Florian Oellers