Willkommen Zuhause 67/2022
Willkommen zu Hause #67 10 11 JUBILÄUM Unsere Historie in 25er-Schritten 1897 – 1922 Die Gründung der Linner-Aktien-Baugesellschaft (heute: Wohnstätte Krefeld Wohnungs-AG) verfolgt ein klares Ziel: Wohnraum bauen und ankaufen, den sich Menschen mit geringem Einkommen leisten können. Schließlich ist der Bedarf riesig, springt doch die Einwohnerzahl Krefelds um die Jahrhundertwende durch Arbeiterfamilien sprunghaft an. So entstehen in den ersten 25 Jahren zahl- reiche Mietshäuser in Linn, z. B. Auf dem Bollwerk, Kreuzweg, Türkenbruch und Kohlplatzweg. Etliche dieser Häuser stehen – wenn auch im Laufe der Zeit immer wieder modernisiert – heute noch. 1947 – 1972 Nachkriegsdeutschland braucht neuen Wohnraum. Auch in Krefeld, wo die Wohnstätte ab 1950 180 Wohnungen an der Hülser Straße baut. In Oppum ent- stehen rund 230 Wohnungen für Vertriebene, Ausgebombte und Umsiedler. Das „Stahldorf“ wächst von 185 auf 425 Wohneinheiten. In Krefeld Mitte bieten zwei Wohnheime 130 Einraumwohnungen für alleinstehende berufstätige Frauen. In der Innenstadt bezieht die Wohnstätte am 15. Juni 1954 die Königstraße 192 als neuen Verwaltungssitz . Mit zunächst 634 Wohnungen lässt die Wohnstätte bis Mitte der 1960er Jahre Gartenstadt entstehen. 1922 – 1947 In den Zwanzigern beschränkte sich das Unternehmen zunächst auf die Verwal- tung der vorhandenen Häuser und Mietwohnungen. Zwischen 1931 und 1935 dann werden weitere Wohnhäuser an der Zeppelinstraße und an der Traarer Straße gebaut. Als zu Beginn des Zweiten Weltkriegs Arbeitskräfte aus Öster- reich fürs Krefelder Stahlwerk angeworben werden, entsteht zügig die Siedlung „Klein-Österreich“ in Stahldorf. Eine große Zahl an Arbeiterfamilien lebt dort fort- an am Tiroler Weg sowie an der Linzer-, Salzburger- und Innsbrucker Straße. 1972 – 1997 Die Wohnstätte demonstriert Vielfältigkeit: 1978 entstehen 38 Wohnungen in einer ehemaligen Färberei und Tuchfabrik – eines der ersten Projekte dieser Art in NRW. Zahlreiche frei finanzierte Eigentumsmaßnahmen werden realisiert. Als vor- bildliches Selbsthilfeprojekt erwirbt die Wohnstätte in Oppum Baugrundstücke und leitet die Bauenden an, insgesamt 59 Kleinsiedlungen selbst zu errichten. An mehreren Standorten beweist die Wohnstätte Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger, dass öffentlich geförderter Wohnungsbau auch in Form von Einfamili- enhäusern zu bezahlbaren Mieten möglich ist. Weitere Projekte ab 1986 sind der Umbau einer Schule in Hüls zum Miethaus, der Bau eines Studentenwohnheims an der Adlerstraße sowie geförderte EFH für Um- und Aussiedler. Von 1992 bis 1997 entstehen in Krefeld-Mitte, Süd und Fischeln insgesamt 165 Wohnungen. Zahlreiche Dachgeschosse im Bestand werden zu neuem Wohn- raum ausgebaut; das schont Ressourcen. Ehemalige Aus- und Umsiedlerunter- künfte werden nach Sanierung als Reiheneinfamilienhäuser vermietet. 1997 – 2022 Die jüngsten 25 Jahre der Wohnstätten-Historie waren wohl die geschäftigs- ten. Beispiele: Umfangreiche Kernsanierung von mehr als 300 Wohneinheiten im Bestand. Bau von mehr als 100 Wohnungen am Anger/Weiden und Breite-/ Lindenstraße. Bau der städtischen Seniorenheime Bischofstraße und Am Quar- telkämpchen sowie Bau von 18 Seniorenwohnungen an der Tilsiter Straße. Die Jahre 2012 bis heute stehen vor allem im Zeichen der Quartiersentwicklung: Auf dem ehemaligen Nappo-Gelände in Krefeld-Mitte, in Gartenstadt, Linn und Oppum entsteht ein großes Mix-Angebot mit öffentlich gefördertem und frei fi- nanziertemWohnraum sowie mit Nahversorgern und weiteren Gewerbeeinheiten. Die erwähnten Stadtteile bekommen nicht nur mehr als 460 neue Wohnungen und fortlaufende, energetische Sanierungen, sondern erhalten auch ein neues, städtebauliches Gesicht. Die zwei Punkthäuser an der Pappelstraße z. B. werden mit dem Krefelder Architekturpreis 2017 ausgezeichnet. Auch das Thema gemeinschaftliches Wohnen und Inklusion nimmt bei Wohn- stätte-Projekten eine wichtige Rolle ein: Das „Gemeinschaftliche Wohnen am Friedrichsplatz 1“ sowie die inklusiven Wohnprojekte mit der Lebenshilfe Krefeld an der Werkstättenstraße und mit dem Alexianer Wohnverbund Krefeld an der Herbertzstraße zeugen davon. Im November 2018 startete die Wohnstätte Krefeld in eine neue Ära: Bezug des neuen Geschäftsgebäudes an der Petersstraße 121 , am Standort der ehemali- gen Werkkunstschule. Das neue Domizil wurde von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Gold zertifiziert. Darüber hinaus wurde auch eine wichtige städtebauliche Bereicherung in der Innenstadt, das Ostwall Quar- tier Crefeld, bis 2020 abgeschlossen. In naher Zukunft stehen für die Wohnstätte, neben fortzuführenden Sanie- rungen, zwei Großprojekte an: die Entwicklung des Areals „Alte Papierfabrik Behn“ in Cracau mit rund 70 neuen Wohnungen sowie die Entwicklung von rund 200 neuen Wohnungen auf einem Areal an der Parkstraße in Uerdingen.
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