Willkommen Zuhause 56/2018
Tite lthema 5 Gesund und munter durch den Sommer Trick 1 Viel trinken – aber nicht zu viel Beim Thema Trinken geraten die alten Faustregeln ins Wanken. Führende Er- nährungswissenschaftler sind zu der Er- kenntnis gelangt, dass es mit Flüssigkeit ungefähr genauso ist wie mit Nahrungs- mitteln – wenn der Körper sie braucht, meldet er sich schon von allein. Unterm Strich können wir also trinken, wenn wir durstig sind, und essen, wenn wir hung- rig sind, und alles ist gut. Das einzige Problem ist nur, dass wir unserem guten alten Körper nicht in je- dem Fall blind vertrauen können. Denn wie die Meisten wissen, meldet dieser beispielsweise beim abendlichen Fuß- ballgucken auch dann noch Durst an, wenn man sein viertes Bier gerade aus- getrunken hat. Alkohol steht natürlich grundsätzlich auf einem anderen Blatt, aber auch bei Wasser kann zu viel in Extremsituationen ungesund sein. Wird aus Angst vor dem Austrocknen zu viel getrunken, kann der Salzhaushalt des Körpers gestört werden, was im schlimmsten Fall zu einem steigenden Durstgefühl und zur gefährlichen „Was- sersucht“ führen kann. Dafür braucht es bei einem gesunden Menschen jedoch schon an die sechs, sieben Liter pro Tag, was für gewöhnlich so gut wie nie er- reicht wird. Trotzdem: Gerade bei älteren Menschen nimmt das Durstgefühl nachweisbar ab, sodass hier sehr bewusst darauf geach- tet werden sollte, ausreichend zu trin- ken. 1,5 bis 2 Liter sollten es schon sein, um den täglichen Flüssigkeitsverlust ge- rade an warmen Tagen auszugleichen. Sich als gesunder Mensch aller- dings zum Trinken zu zwingen, gilt mittlerweile als überflüssig. Eine ausgewogene Ernährung sowie ein paar Gläser Was- ser, Milch, verdünnte Saftschorle oder Kräutertee am Tag reichen dicke aus. Zu beachten ist allerdings, dass Kaffee und schwarzer Tee harntreibend wirken können und daher nicht besonders gut zur Regulierung des Wasserhaushalts geeignet sind. Übrigens: Auch wenn Ihnen an heißen Tagen der Sinn eher nach Abkühlung steht, sollten Sie besser zu zimmerwar- men Getränken greifen. Eiskalte Durstlö- scher müssen vom Körper nämlich auf- wendig erwärmt werden, wofür zusätzlich Energie verbraucht wird – der langfristige Effekt von kalten Getränken ist somit eine steigende Körpertemperatur. Trick 2 Auch der Magen will faul sein Bei großer Wärme möchten wir am liebsten gar nichts tun – und das gilt auch für unseren Magen. Wer seinem Körper bei 30 Grad im Schatten auch noch eine doppelte Portion Eisbein mit Speckknödeln zumutet, darf sich über steigenden Blutdruck und Kreislauf- probleme nicht wundern. Salate, Obst und Gemüse liefern hingegen Vitamine und Mineralstoffe in leicht verdaulicher Form. Früchte sind dabei nicht nur be- sonders frisch und lecker, sie enthalten auch eine Menge Flüssigkeit. „Spitzen- reiter“ in puncto Wasseranteil sind Was- sermelonen. Auch wenn die Düfte vom Grill locken, bauen Sie in Ihren Spei- seplan verstärkt leichte Kohlenhydrate ein. Ideal sind etwa Pasta oder Reissa- lat, Käse, Fisch und fettarmes Fleisch. Ideale Sommerklassiker für alle, die es fruchtig mögen, sind Milchshakes. Alles, was man dafür braucht, sind Joghurt oder Milch und ein paar frische Früch- te, etwa Beeren, Bananen oder Kiwis sowie einen Mixer. Das Ganze wird gut püriert. Alternativ lässt sich der Shake auch einfrieren und dann als Eis genie- ßen – das perfekte Dessert, um kleinen und großen Kindern gesunde Vitamine ohne Zucker „schmackhaft“ zu machen. Trick 3 Hitzekollaps, Sonnenstich und Co. Es gibt kaum etwas Schöneres, als war- men Sonnenschein auf der Haut zu spüren. Doch so gesund und frisch die langersehnte Sonnenbräune auch aus- sehen mag, sie ist im Prinzip nichts an- deres als der Versuch des Körpers, sich gegen die schädliche Strahlung zu schüt- zen. Denn je dunkler die Hautpigmente, desto weniger Strahlung gelangt in den Körper. Gute Sonnencremes bie- ten zusätzlichen Schutz gegen die UV-Strahlung und sorgen für eine vorzeigbare Urlaubsbräune – aller- dings schützen sie nicht gegen die Hitze. Wer gut eingecremt in der pral- len Sonne einschläft, mag von krebsro- ten Sonnenbränden vielleicht verschont bleiben, ein drohender Sonnenstich kann einen allerdings dennoch ereilen. Erste Anzeichen für einen Sonnenstich oder Hitzeschlag sind ein hochroter, heißer Kopf, Schwindel, Kopfschmer- zen, Übelkeit und möglicherweise Er- brechen. Kleinkinder sind besonders gefährdet, da ihre Schädeldecke noch dünn ist und ihre Haare kaum Schutz bieten. Auch Menschen mit spärlicher Kopfbehaarung sollten nur mit einem Hut in die Sonne treten. Wenn es trotz dieser gut gemeinten Ratschläge zu Hit- zeerschöpfungserscheinungen kommt, suchen Sie unbedingt einen kühlen Ort auf, legen Sie sich mit erhöhtem Ober- körper hin und schlingen Sie sich ein nasses Handtuch um den Kopf. Wenn sich dennoch keine Besserung einstellt, konsultieren Sie unbedingt einen Arzt. Trick 4 Schutz vor ungebetenen Gästen Der Sommer ist auch die ideale Zeit, um ganz in der Tradition unserer Vorfahren das Essen unter freiem Himmel einzu- nehmen. Doch ähnlich wie in grauer Vorzeit lockt so ein Picknick im Freien zahlreiche ungebetene Gäste an. Muss- ten wir als Jäger und Sammler unser Futter noch gegen Bären, Wölfe und Sä- belzahntiger verteidigen, so lauern heute Ameisen, Wespen und Mücken auf ihre große Chance – was natürlich insgesamt als Verbesserung gesehen werden kann. Wer seine Picknickdecke gegen eine der- artige Invasion erfolgreich verteidigen möchte, sollte sich vorher gut mit biolo- gischen Mückensprays, Duftkerzen und sicher verschließbaren Plastikboxen aus- rüsten. Profis und Tierfreunde setzen in manchen Fällen auch auf eine gegentei- lige Strategie und führen die feindlichen Heere bewusst in die Irre. Stark duftende Leckereien wie Marmelade, zerquetsch- te Bananen und Ähnliches werden einen halben Steinwurf von Ihrer Picknickde- cke entfernt aufgestellt, sodass Wespen und Ameisen ihren eigenen Picknick- schmaus abhalten können, ohne Ihnen in die Quere zu kommen. Räumen Sie im Anschluss die Reste gleich weg und entsorgen Sie die Abfälle in mitgebrach- ten Müllbeuteln. Nach einem Ausflug in die Natur sollten Sie Ihren Körper zudem nach Zecken absuchen. Trick 5 Passen Sie Ihren Tagesrhythmus an Was tut man, wenn es irgendwie zu heiß für alles ist? Am besten gar nichts! Auch hier können wir von unseren süd- ländischen Nachbarn viel lernen. Wer schon einmal um zwölf Uhr mittags in einer südspanischen Kleinstadt auf Shoppingtour gehen wollte, weiß, dass übermäßige Aktivitäten und Ladenöff- nungszeiten während der Mittagshitze hier äußerst verpönt sind. Legen Sie daher nach Möglichkeit Ihre Tagesak- tivitäten auf die frühen Morgen- oder die kühleren Abendstunden und hal- ten Sie ansonsten Siesta. Wunderbar lässt sich so ein Sonnentag im Schat- ten unter einem Baum „verfaulenzen”. Wer trotzdem und entgegen aller spa- nischen Traditionen unbedingt mittags Sport treiben möch- te, für den gibt es nur einen Weg: Schwimmen ist schließlich die „kühlste“ und gelenkscho- nendste Form der Bewegung. Ein Leitfaden für die hoffentlich sonnenreichste Zeit des Jahres Angesichts dieser Überschrift fragen Sie sich als Leserin oder Leser vermutlich, was denn am Sommer so kompliziert ist, dass man tatsächlich einen Ratgeber dafür braucht. Für gewöhnlich kommen Sie schließlich auch ohne kluge Tipps ganz gut durch die heiße Jahreszeit. Stimmt natürlich, doch auch der Sommer hat so seine Schattenseiten – und da tut es einfach gut, dank ein paar guter Ratschläge bei Kräften zu bleiben. Fortgeschrittene Sommer-Profis, die alle Tricks schon kennen, können einfach weiterlesen und sich genussvoll in ihrem Wissen „sonnen“.
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